Doppel-Demo für mehr Tempo beim Klimaschutz, Dez. 2018

 

Gemeinsame Pressemitteilung vom 01.12.2018

Doppel-Demo zum Klimaschutz: Endspiel um unsere Zukunft

Über 36.000 Menschen fordern in Köln und Berlin Schutz vor Klima-Desaster

Berlin/Köln, 01. Dezember 2018. Über 36.000 Menschen protestieren heute in Köln und Berlin trotz Kälte und Wind für einen engagierten Kohleausstieg und gegen das Versagen der Bundesregierung beim Klimaschutz. Kurz vor Beginn des Weltklimagipfels (COP24) im polnischen Katowice und vier Tage nach dem vernichtenden Klima-Zeugnis des UN-Umweltprogramms zeigten sich viele der Demonstrantinnen und Demonstranten entsetzt und enttäuscht über die Untätigkeit der Politik. Die Klimakrise sei längst bittere Realität.

Nachdem die Bundesregierung den Kohleausstieg ausgebremst und die Verhandlungen der Kohlekommission ins kommende Jahr verschoben hat, steht sie nun in Katowice mit leeren Händen da. Die Bundesregierung hat das Klimaziel 2020 aufgegeben, obwohl sie es durch entschlossenes Handeln noch erreichen könnte, so die Organisatoren: “Wir sind im
Endspiel um unsere Zukunft und die unserer Kinder und Enkel.”

In Berlin am Kanzleramt machen 16.000 und in Köln an der Deutzer Werft sogar über 20.000 Menschen sichtbar, dass der Einsatz für einen schnellen und sozialverträglichen Kohleausstieg und für eine saubere Energiezukunft von der Mitte der Gesellschaft getragen wird. Viele Rednerinnen und Redner aus dem In- und Ausland kritisieren, dass den Interessen der Kohlelobby Vorrang vor dem Klimaschutz eingeräumt wird. Die Protestierenden fordern, dass die Weltgemeinschaft in Katowice beschließt, den Ausstoß an Treibhausgasen wesentlich zu senken, um ein globales Klima-Desaster mit ständigen Wetterextremen noch zu verhindern. Dazu muss auch Deutschland als reiches Industrieland seinen fairen
Beitrag leisten und den Kohleausstieg jetzt beginnen.

Eine Auswahl an Zitaten von Rednerinnen und Rednern finden Sie hier:
https://campact.org/demozitate 

Zum Trägerkreis gehören die größten Umweltorganisationen BUND, WWF, NABU, NaturFreunde Deutschlands, deren Jugendorganisationen, sowie die Klima-Allianz Deutschland, Greenpeace, Germanwatch, Brot für die Welt, Misereor, Avaaz und Campact.

 


Gemeinsame Pressemitteilung vom 27.11.2018

Tempo machen beim Kohleausstieg: Klimakrise lässt sich nicht vertagen

Breites Bündnis stellt Doppel-Demonstration in Köln und Berlin am 1. Dezember vor
Stellten heute die Demo in Köln vor (v.l.n.r.): Armin Paasch (Misereor), Josef Tumbrinck (NABU), Svenja Koch (Campact) und Dirk Jansen (BUND)

Berlin/Köln. Mit Pressekonferenzen in Berlin und in Köln hat ein breites Bündnis aus Umwelt- und zivilgesellschaftlichen Organisationen für die Doppel-Demo „Kohle stoppen – Klimaschutz jetzt!“ am 1. Dezember in den beiden Städten geworben. Am Kanzleramt in Berlin und an der Deutzer Werft in Köln erwarten sie viele Tausend Menschen, die für den konsequenten Kohleausstieg und mehr Klimaschutz auf die Straße gehen.

“Wir brauchen mehr Tempo beim Kohleausstieg”, fordert das Bündnis und kritisiert, dass Deutschland mit leeren Händen zum Weltklimagipfel fährt. Die Klimakrise ist unabwendbare Realität. Alle in den nächsten Tagen und Wochen nationalen und internationalen Entscheidungen werden das Leben heute und das der Kinder- und Enkelgeneration maßgeblich prägen. Der Strukturwandel in den Kohle-Regionen und Klimaschutz dürfen nicht gegeneinander ausgespielt werden. Daher ist der Protest am 1. Dezember gegen das Zögern und gegen halbherzige Maßnahmen zum Klimaschutz so wesentlich, so der Trägerkreis.

Hier Zitate der Rednerinnen und Redner in Berlin und Köln:

BUND, Dirk Jansen, Geschäftsleiter Umwelt- und Naturschutzpolitik BUND NRW:
„Wer es mit dem Klimaschutz ernst meint, muss sofort die dreckigsten und ineffizientesten Kohlemeiler abschalten. Kohleausstieg heißt aber auch ganz konkret: Alle Umsiedlungen und Dorfzerstörungen müssen sofort gestoppt, der Hambacher Wald in seiner jetzigen Größe erhalten werden.“

Campact, Christoph Bautz, Geschäftsführer:
“Wenn wir ein Klimadesaster verhindern wollen, müssen wir endlich raus aus der Kohle. Die Mitte der Gesellschaft steht dagegen auf, wie die Kohlelobby die Kohlekommission torpediert und unsere Zukunft verheizt. Viele Tausend Menschen verlangen am Samstag, dass Deutschland endlich ernst macht mit dem Kohleausstieg.”

Greenpeace, Martin Kaiser, Kampagnen-Geschäftsführer:
„Angesichts des Hitzesommers, andauernder Dürre in Deutschland, Überschwemmungen und Waldbränden in Europa liegt es an der Zivilgesellschaft, die Bundesregierung zurück auf einen Klimakurs mit einem schrittweisen Kohleausstieg bis 2030 zu bringen.“

Klima-Allianz Deutschland, Stefanie Langkamp, Leiterin Kohle- und Energiepolitik:
„Auf der COP24 in Kattowitz müssen die internationalen Leitplanken für erhöhte Klimaschutzambitionen festgezurrt werden. Dies muss Hand in Hand mit einer Paris-kompatiblen Erhöhung der nationalen Klimaschutzziele gehen und Maßnahmen, wie einem raschen Einstieg in den Kohleausstieg, um diese zu erreichen. Nur so kann Deutschland seine internationale Glaubwürdigkeit zurückgewinnen.“

Misereor, Armin Paasch, Referent für Wirtschaft und Menschenrechte:
“Wir brauchen einen globalen Kohleausstieg: Das erfordert ein schnelles Ende der Steinkohleimporte und der Exportförderung für deutsche Kohlekraftwerkstechnologie. Die Schäden für Umwelt und Menschenrechte dürfen nicht zum Schutz der deutschen Industrie in den globalen Süden ausgelagert werden.“

NABU, Josef Tumbrinck, Vorsitzender NABU Nordrhein-Westfalen:
„Am Kohleausstieg führt kein Weg vorbei, wenn Deutschland das Pariser Abkommen erfüllen will. Jetzt geht es darum, ihn so zu organisieren, dass die Klimaziele erreicht werden, ohne Strukturbrüche zu provozieren. Das muss in der Kohlekommission gelingen. “

NaturFreunde Deutschlands, Maritta Strasser, Bundesgeschäftsführerin:
“Alle Anzeichen sprechen dafür, dass wir am Samstag in Köln und Berlin zwei kraftvolle, bunte und friedliche Demonstrationen sehen werden. Die Mobilisierung läuft sehr gut. Dieses Echo zeigt uns, dass die Menschen besorgt sind wegen des Klimawandels. Sie wissen: Es braucht jetzt den Druck der Straße.”

WWF, Jörg-Andreas Krüger, Geschäftsleitung Ökologischer Fußabdruck:
“Die Bundesregierung hat den Klimaschutz über ein Jahrzehnt verschleppt. Wir brauchen endlich einen Rahmen, mit dem solch unverantwortliches Handeln rechtliche Sanktionen nach sich zieht. Das Klimaschutzgesetz muss den Kohleausstieg festschreiben und verbindliche Vorgaben für die einzelnen Sektoren machen – abgeleitet vom verbleibenden CO2-Budget Deutschlands.”

Alle Infos: www.klima-kohle-demo.de

Im Dezember geht es gleich doppelt ums Klima: Beim Weltklimagipfel in Polen und in der Kohle-Kommission in Berlin. Während die Welt über die Umsetzung des Pariser Klimaabkommens verhandelt, entscheidet sich in Berlin, ob Deutschland seine Versprechen wahr macht – und schnell aus der Kohle aussteigt.

Die Zeit drängt: Das hat uns der Hitzesommer 2018 erneut bewusst gemacht. 

Doch die Große Koalition versagt beim Klimaschutz: Das Klimaschutzziel 2020? Aufgegeben. Der Ausbau der Erneuerbaren Energien? Ausgebremst. Der Ausstieg aus der Kohle? Aufgeschoben.

Das wollen und werden wir ändern. Zusammen mit vielen tausend Menschen. Am 1. Dezember in Köln, vor den Toren des größten Braunkohlereviers Europas, und in Berlin, vor der Haustür der Bundesregierung. 

Mehr Informationen: http://www.klima-kohle-demo.de/

Aufruf
Tempo machen beim Kohleausstieg! Kohle stoppen – Klimaschutz jetzt!

Im Dezember geht es gleich doppelt ums Klima: Beim Weltklimagipfel in Polen und in der Kohle-Kommission in Berlin. Während die Welt im polnischen Kattowitz über die Umsetzung des Pariser Klimaabkommens verhandelt, entscheidet sich in Berlin, ob Deutschland seine Versprechen wahr macht – und schnell aus der Kohle aussteigt.

Und die Zeit drängt. Der Hitzesommer 2018 hat uns erneut bewusst gemacht: Der Klimawandel erhöht die Zahl extremer Wetterereignisse schon heute. Immer mehr Waldbrände und Hitzewellen, lang anhaltende Dürren, Überschwemmungen und Missernten sind die Folge. Im Globalen Süden sind die Folgen der Klimakrise besonders verheerend: Sie verschärfen Hunger und Armut und zwingen viele Menschen zur Flucht aus ihrer Heimat. Wir müssen jetzt handeln, um die Erderhitzung zu stoppen und eine ungebremste Klimakatastrophe in der Zukunft zu verhindern – für uns alle und die kommenden Generationen. Als reiches Industrieland steht Deutschland besonders in der Verantwortung beim Klimaschutz voranzugehen und das Pariser Klimaabkommen konsequent umzusetzen. Das bedeutet auch, die ärmsten und verwundbarsten Länder im Kampf gegen den Klimawandel besonders zu unterstützen.

Doch die Große Koalition versagt beim Klimaschutz: Das Klimaschutzziel 2020? Aufgegeben. Der Ausbau der Erneuerbaren Energien? Ausgebremst. Der Ausstieg aus der Kohle? Aufgeschoben. Die Bundesregierung, die in der internationalen Klimapolitik einmal Antreiberin war, droht endgültig zur Bremserin zu werden.

Das wollen und werden wir ändern. Zusammen mit vielen tausend Menschen. Am 1. Dezember in Köln, vor den Toren des größten Braunkohlereviers Europas, und in Berlin, vor der Haustür der Bundesregierung. Wir rufen all den Verzagten in der Bundesregierung und der Kohlekommission zu: Wir müssen die weitere Erderhitzung stoppen und dafür den sozialverträglichen Kohleausstieg schnell und kraftvoll beginnen!

Die zentralen Forderungen der Demonstrationen sind:

  • Das Pariser Klimaabkommen umsetzen: Klimaziele verschärfen und faire Unterstützung für arme und am stärksten von den Folgen betroffene Länder im Kampf gegen den Klimawandel.
  • Die Hälfte der Kohlekraftwerkskapazitäten in Deutschland abschalten – und zwar so schnell, dass das Klimaziel der Bundesregierung für 2020 noch erreicht wird.
  • Ein gesetzlicher Fahrplan für einen schnellen Kohleausstieg ,mit dem das Pariser Klima-Abkommen und die nationalen Klimaziele eingehalten werden.
  • Der sofortige Stopp aller Pläne für neue Kohlekraftwerke, Tagebaue und -erweiterungen.
  • Die zielgerichtete Unterstützung der Beschäftigten und eines sozialökologischen Strukturwandelprozesses in den betroffenen Kohle-Regionen.