Stop Kohle – Deine Hände für den Klimaschutz

[Foto: Alex Püll]
Gemeinsame Pressemitteilung von BUND, Campact, Greenpeace und NaturFreunde Deutschlands vom 24. Juni 2018

++ Kohle stoppen – Klima schützen: Das Endspiel um die Kohle beginnt ++

Berlin. Zwei Tage vor der ersten Sitzung der Kohle-Kommission haben heute mehrere Tausend Menschen in Berlin und an über 40 anderen Orten in Deutschland für den Kohleausstieg demonstriert. Unter dem Motto „Stop Kohle – Deine Hände für den Klimaschutz“ forderten sie von der Bundesregierung einen gesetzlichen Ausstiegs-Fahrplan für Kohlekraftwerke und Tagebaue, mit dem die nationalen Klimaziele und das Pariser Klimaabkommen eingehalten werden. Das „Stop-Kohle-Bündnis“ will zudem ein Sofortprogramm zur Einhaltung des Klimaziels 2020. Dafür müssen die CO2-Emissionen der Kohlekraftwerke zusätzlich um rund 100 Millionen Tonnen sinken.
Um ihre Forderung sichtbar zu machen, drückten Aktivisten in ganz Deutschland ihre schwarz bemalten Hände auf Protestbanner, in Berlin auf ein langes Riesentransparent. Tausende Hände, eine Botschaft: Stop Kohle!
Die Organisatoren erklärten: „Das Endspiel um die Kohle beginnt. Gemeinsam haben wir heute ein wichtiges Zeichen für konsequenten Klimaschutz und den Ausstieg aus der schmutzigen Kohleverstromung gesetzt. Mehrere Tausend Menschen haben deutlich gemacht, dass unsere Initiative für einen schnellen und sozialverträglichen Kohleausstieg und für eine saubere Energiezukunft von der Mitte der Gesellschaft getragen wird.”

Statements der Rednerinnen und Redner:

Martin Kaiser, Geschäftsführer von Greenpeace:
„Ich verstehe mich in der Kohle-Kommission als Anwalt jener drei Viertel aller Menschen in Deutschland, die wollen, dass Deutschland ‚unverzüglich ein Gesetz zum schrittweisen Kohleausstieg beschließt‘. Ich werde mich deshalb für einen geordneten, aber zügigen Kohleausstieg bis 2030 einsetzen und dafür, dass Deutschland endlich seinen Beitrag zur Verhinderung einer katastrophalen Klimakrise leistet. Nur so kann der Klimavertrag von Paris eingehalten werden.“

Christoph Bautz, Geschäftsführer von Campact:
„Wir halten unsere schwarzen Hände heute den Kohlelobbyisten entgegen. Wir lassen nicht zu, dass unsere Zukunft für die Profite der Energiekonzerne verheizt wird. Die Kohle-Kommission muss Deutschland wieder zum Klimavorreiter machen: Die Hälfte der Kraftwerke gehört bis 2020 stillgelegt. 2030 muss Schluss sein mit dem ganzen Kohle-Irrsinn. Wir lassen nicht mehr locker, bis die Bagger stillstehen und die Schlote aufhören zu rauchen.“

Michael Müller, Bundesvorsitzender der NaturFreunde Deutschlands:
„Der Ausgangspunkt der Kohle-Kommission kann allein der Klimawandel sein. Daran werden sich Personen und Inhalte messen lassen müssen. Natürlich werden die Umweltverbände alles unterstützen, was soziale Härten verhindert und den Strukturwandel fördert. Das gilt allerdings nur unter der Maßgabe, dass wir einen vorbildlichen Beitrag leisten, um das 1,5-Grad-Ziel zu erreichen. Das ist unsere historische Verantwortung.“

Tina Löffelsend, Klimaexpertin beim Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND):
„Die Kohle ist der größte Klotz am Bein der deutschen Klimapolitik. Die Chance für den Ausstieg ist jetzt. Die Bundesregierung muss das Pariser Klimaabkommen umsetzen und das Klimaziel 2020 schaffen. Das ist die Richtschnur für die Arbeit der Kohle-Kommission und bedeutet den schnellen Ausstieg aus der Kohle. Strukturwandel ist ein Langstreckenlauf: Statt einem finanziellen Einmal-Trostpflaster, braucht es langfristige Unterstützung für die Bergbau-Regionen und die Betroffenen nach der Kohle. Es bleibt die Verantwortung der Konzerne RWE und EPH für die Folgeschäden durch ihre Tagebaue aufzukommen.“

Hinweis für die Redaktionen:
Außer in Berlin gab es an über 40 Orten von Aachen bis Xanten weitere Demonstrationen für den Kohleausstieg. Vom Anti-Kohle-Picknick über Aktionen auf Kölsch („bruche mer nit, wolle mer nit“) bis zum Protest vor der oberbayerischen Pfarrkirche spiegelt sich so die mehrheitliche Ablehnung der Deutschen gegen die fortgesetzte Nutzung der Kohle. Bilder der dezentralen Aktionen finden Sie unter: https://www.flickr.com/photos/campact/albums/72157696500857621

Bilder des Zentralmotivs der Demonstration – die schwarzen Hände vor dem Kanzleramt – stellen wir im Laufe des späten Nachmittags auf www.stop-kohle.de ein. Dort finden Sie auch weitere Informationen.

 

 

Sonntag, 24. Juni, 12 Uhr, vor dem Kanzleramt in Berlin

Das Endspiel um die Kohle beginnt: Eine von der Bundesregierung eingesetzte Kommission verhandelt über den Ausstieg aus der Kohle in Deutschland. Das ist die Chance, für die wir so lange gekämpft haben – Deutschlands Klimakiller Nummer 1 endlich abzuschalten! Doch RWE und Co. wollen den Ausstieg blockieren. Gemeinsam müssen wir jetzt dafür sorgen, dass sich die Kohlelobby nicht durchsetzt: Damit die Kohlebagger endlich stillstehen und die schmutzigen Kraftwerke unser Klima und unsere Gesundheit nicht mehr zerstören.

Im Juni verhandelt die Kohle-Kommission erstmals über den Ausstieg. Dann sind wir gefragt – zu Tausenden, auf Berlins Straßen. Am Sonntag, 24. Juni, senden wir mit unseren Händen ein klares Signal: Stop Kohle! Gemeinsam zeigen wir: Die übergroße Mehrheit der Bevölkerung will beim Klimaschutz endlich Taten sehen.

Wir fordern:

  • Die Bundesregierung muss dafür sorgen, dass die Klimaziele erreicht werden. Sie muss ein Sofortprogramm vorlegen, das die Einhaltung des 2020-Klimaschutzziels ermöglicht. Dafür müssen die CO2-Emissionen der Kohlekraftwerke um rund 100 Mio. Tonnen sinken.
  • einen gesetzlichen Ausstiegs-Fahrplan für Kohlekraftwerke und Tagebaue, mit dem die nationalen Klimaziele und das Pariser Klima-Abkommen eingehalten werden.
  • den sofortigen Stopp aller Pläne für neue Kohlekraftwerke, Tagebaue und -erweiterungen.
  • zielgerichtete Unterstützung der betroffenen Kohle-Regionen und Beschäftigten statt einen vergoldeten Ausstieg für die Kohlekonzerne.

Die Bundesregierung muss endlich Erfolge liefern für den Klimaschutz und den Ausbau Erneuerbarer Energien. Denn der Klimawandel ist die Schicksalsfrage der Menschheit: Bereits heute bedroht und vernichtet er die Lebensgrundlagen von Millionen Menschen weltweit. Um die schlimmsten Folgen der Klimakrise noch abzuwenden, bleiben uns nur noch wenige Jahre. Der Ausstieg darf nicht mehr warten!

Mach mit: Komm zur Demo und Protestaktion gegen die Kohle am 24.  Juni!

Stop Kohle – Deine Hände für den Klimaschutz! 

 

Mehr Informationen:www.stop-kohle.de; info(at)stop-kohle.de

Trägerkreis: BUND, campact, GREENPEACE, Naturfreunde Deutschlands