Immerather Dom: Abschied unter Protest
Begleitet von Protesten hat am 8. Januar die RWE Power AG mit dem Abriss des „Immerather Doms“ begonnen. Damit beginnt das letzte Kapitel der etwa 1.000-jährigen Geschichte des Dorfes Immerath.
Mehr als 300 Menschen hatten am Sonntag mit einer Mahnwache und einem ökumenisch-politischen Gebet gegen den Abriss der Kirche für die sinnlose Förderung des Klimakillers Braunkohle protestiert. Am Montagmorgen besetzten dann Greenpeace-Aktivisten die Kirche und brachten damit die Abrissplanung durcheinander. Einige Aktivistinnen ketteten sich an den Abriss-Bagger, andere spannten Transparente an Portal und Turm. Nach etwa fünf Stunden beendete die Polizei die Aktion.
Erstmals wurde die Ortschaft Immerath 1144 als Emundrode urkundlich erwähnt. Von 1794 bis 1814 gehörte Immerath zu Frankreich und bildete eine Mairie (Bürgermeisterei). Im Jahr 1815 gelangte Immerath an Preußen und wurde 1816 Bürgermeisterei im Landkreis Erkelenz. Die Bürgermeisterei wurde 1935 aufgelöst, Immerath wurde Spezialgemeinde und mit dem Amt Holzweiler vereinigt. Am 1. Januar 1972 wurde das Amt aufgehoben, Immerath gelangte nun zur Stadt Erkelenz.
Am Standort von St. Lambertus – im Volksmund wegen seines Doppelturms „Immerather Dom“ tituliert – existierte seit dem 12. Jahrhundert eine romanische Kirche. Diese wurde 1888 abgerissen und durch den neuen neoromanischen, basilikalen Bau ersetzt. Die Weihe der Kirche erfolgte am 9. Juli 1891.
… Pressemitteilung von Greenpeace
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(Fotos: D. Jansen)