RUN FOR YOUR LIFE

Am 27. November 2015 erreichte der „Run for your life“ das Rheinische Braunkohlenrevier. Um 7 Uhr startete der Staffellauf in Erkelenz. Danach ging es durch die vom Braunkohlentagebau Garzweiler bedrohten Orte und über Bedburg zum Tagebau Hambach. Zahlreiche Läufer*innen waren dabei und sandten ein starkes Signal zur Weltklimakonferenz in Paris: „Kohleausstieg jetzt“. [Fotos: D. Jansen, M. Zöphel]

 

Weltgrößte Klimaperformance „Run for your Live“ zu Gast im Rheinischen Braunkohlerevier

27.11.2015 | Insgesamt ca. 160 Kilometer Wegstrecke legten seit den frühen Morgenstunden 55 angemeldete Läufer*innen, oft in Begleitung zahlreicher weiterer klimabewegter Menschen, zurück. Zahlreiche unter ihnen liefen auch für die Kernforderungen des Bündnisses gegen Braunkohle vom Tagebau Garzweiler über den Hambacher Forst und Buir bis nach Inden. Derzeit setzt sich der Lauf über Aachen in Richtung Belgien und Frankreich fort, wo er am 30.11. in Paris enden wird. Gestartet war er bereits am 09. November im nordschwedischen Kiruna.

„Dass sich so viele ganz unterschiedliche Läufer*innen beteiligen und damit auch die Heterogenität der Klimabewegung und des Braunkohlewiderstandes präsentieren, ist allein schon ein Erfolg und bringt uns alle nochmal mehr zusammen. Darüber hinaus haben wir damit ein großes Signal nicht nur an die Menschen in Kiruna gesendet, sondern an alle Menschen, die vom Klimawandel bedroht sind: wir kämpfen mit euch; gemeinsam treten wir für eine lebenswerte Welt für alle ein“, so Andrea Wlazik, als Mitorganisatorin der Runf for your life Veranstaltung „Kiruna-Kopenahgen-Buir. Auf nach Paris! Klimaschutz geht uns alle an“.

Der jüngste Läufer ist erst acht Jahre alt; der älteste bereits 75. Winfried Preuschoff, auch Mitglied bei der Initiative Leben ohne Braunkohle (LoB), begründet seine Teilnahme an dem Lauf wie folgt: „ Ich bin entsetzt darüber, wie wir unseren Planeten Erde unseren nachfolgenden Generationen hinterlassen. Unsere Schöpfung ist in weiten Teilen unwiederbringlich zerstört und der sich selbst beschleunigende Klimawandel kaum mehr aufzuhalten. Der Abbau und die Verbrennung der Braunkohle belasten nicht nur das Klima und die Gesundheit. Die anfallenden Schadstoffe der deponierten Kraftwerks-Aschen werden in geologischen Zeiträumen durch den Wiederanstieg des Grundwassers eine zeitlich nicht begrenzbare Wirkung haben. Damit einhergehend wird die Versorgung mit Trinkwasser, sowohl in qualitativer wie quantitativer Hinsicht, gefährdet sein. Die damit zusammenhängenden Kosten muss der Verursacher RWE über einen Fond absichern. Wir hinterlassen unseren Enkeln wirklich schwere Ewigkeits-Lasten.“

Neben dem Lauf selbst, gab es ein reichhaltiges Rahmenprogramm. In einem Demonstrationszug vom Hambacher Forst nach Buir zeigten 80 Personen ihre Unterstützung für die Läufer*innen und deren Forderungen. Den Abschluss fand diese bei einer Kundgebung am S-Bahnhof Buir. Neben Redebeiträgen von u.a. BUND und Anti Atom Jülich wurde der Film „Der Tagebautourist“ von Experimentellerrand gezeigt. Bei sonnigem Wetter freute sich nicht zuletzt Paolo Zuccotti, internationaler Koordinator des von der schwedischen Künstlergruppe „riksteatern“ organisierten Staffellaufes, über den Erfolg des Projektes im Rheinland.

 

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