RUN FOR YOUR LIFE

2015_11_27 plakatneu1Weltgrößte Klima Performance durchquert das Rheinische Braunkohlenrevier –

Run for your life ist ein Staffellauf durchs nördliche Europa, um Klimagerechtigkeit und eine nachhaltige Zukunft zu fördern und zu bewerben. „Du kannst nicht alleine nach Paris rennen, aber gemeinsam können wir das“, ist das Motto. Gestartet wurde in der arktischen Region, Endpunkt ist Paris und die Klimakonferenz COP21. Der Lauf wird mehr als 4000 Kilometer lang sein und etwa 20 Tage dauern, rund um die Uhr wird gelaufen, tausende von Menschen werden mit einbezogen. Jede*r Teilnehmer*in wird ihre*seine eigene Geschichte erzählen und die eigenen persönlichen Gründe für den Lauf damit verbinden. Entlang der Route des Staffellaufs werden Veranstaltungen vor Ort organisiert.
Ende November erreicht die Staffel das Rheinische Braunkohlenrevier. Die dortige Strecke wird von Braunkohle-Betroffenen und Klimaschützern bestritten.
Pressemitteilung vom 19.11.015

Laufen für das Weltklima

Klimaschützer*innen aus NRW sind Teil der weltgrößten Klima Performance

Kiruna – Rheinland – Paris, 19.11.2015 | Am 27. November 2015  durchquert der „Run for your life“, ein Staffellauf von Kiruna (Schweden) zur Weltklimakonferenz in Paris,  auf einer Strecke von ca. 160 Kilometern auch das Rheinland. Zahlreiche klimabewegte Läufer*innen werden dann das Rheinische Braunkohlenrevier durqueren, um auf die besondere Verantwortung Deutschlands für den Klimaschutz hinzuweisen. Die Bewegung wird nicht nur von den Aktiven, die sich seit Jahrzehnten für den Naturschutz einsetzen und in der Klimabewegung oder dem Braunkohlewiderstand aktiv sind getragen, sondern von vielen Menschen, die sich um das Klima sorgen.

Während die Läufer*innen unterschiedlich lange Etappen von durchschnittlich vier Kilometern zwischen den frühen Morgenstunden und dem Abend zurücklegen, sprechen Sie über die ganz persönlichen Beweggründe ihres überwiegend ehrenamtlichen Engagements. Die Route führt durch den Naturpark Schwalm Nette, entlang der drei Tagebaue Garzweiler, Hambach und Inden, vorbei am Kraftwerk Weisweiler über Aachen bis nach Vaals. Der Lauf wird in einem Livestream übertragen.

Statt eines Staffelstabes verbindet die Teilnehmer*innen ein Stein. Dieser stammt aus der Arktis und ist von besonderer Bedeutung für die indigene Gruppe der Sami. Er ist ein Symbol für die Notwendigkeit, dass die Menschen sich wieder mehr mit der “Mutter Erde” verbinden.

“ Wir Läufer*innen im Rheinischen Revier transportieren mit diesem Stein unsere Wünsche, Hoffnungen und Ängste, aber auch unsere positive Energien, die Kraft unserer Widerständigkeit, und den starken Willen, etwas zum Positiven bewegen zu können, zu den Klimaverhandlungen in Paris. Wir möchten, dass unser Planet auch für die nachfolgenden Generationen lebens- und liebenswert bleibt!“ sagt Antje Grothus vom Run for your life-Koordinationsteam Rheinland.

Dirk Jansen, Geschäftsleiter des NRW-Landesverbandes des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), weist dabei auf die besondere Rolle und Verantwortung des Landes NRW und des Energiekonzerns RWE beim Klimaschutz hin: „Scheitert Nordrhein-Westfalen beim Klimaschutz, wird auch Deutschland seine Klimaziele verfehlen. Ohne einen schnellstmöglichen Braunkohlenausstieg bleiben alle Verlautbarungen heiße Luft.“

Auf der Rheinland Route durch Nordrhein-Westfalen werden viele engagierte Einzelpersonen genauso wie in Gruppen organisierte Menschen am Start sein. Mit dabei sind Vertreter*innen von Antiatom Jülich, ausgeCO2hlt, Bündnis gegen Braunkohle, Bündnismobil, Buirer für Buir, dem  BUND, Divest Aachen, Greenpeace Aachen, Hambacher Forst, IB 50189, Klimatisch Erkelenz, Küchenkollektiv Rheinland, Leben ohne Braunkohle, NABU, Netzwerk Bergbaugeschädigter, Perspektive für Holzweiler, SOVIE Köln und WAA. Auch ein Mitglied des Braunkohlenausschuss, politische Mandatsträger der Parteien BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und DIE LINKE, Ärzte und Künstler und Klimaforscher sind Teil dieses europäischen Klima-Kunstprojektes.

Anlässlich des Klimalaufs finden am 27.11.2015 mehrere Veranstaltungen statt, die sowohl der Versorgung der Läufer*innen als auch der Information von Interessierten dienen.

  • Titz-Jackerath, Parkplatz der Autobahnmeisterei: 5 Uhr bis 9 Uhr
  • Buir, S-Bahnhof:  10 bis 15 Uhr, Motto: „Kiruna, Kopenhagen, Buir: Auf nach Paris! Klima geht uns alle an!“, mit Auftaktdemonstration ab ca. 9 Uhr vom Hambacher Forst zum S-Bahnhof Kerpen-Buir
  • Aachen, Elisenbrunnen:  14 – 18 Uhr, Infostände von RFYL und Divest Aachen; danach Welthaus an der Schanz

Presse-Kontakte:

Gesamtroute Rheinland: Antje Grothus, 0172/9216643 oder 02275/5447

Route Venlo-Erkelenz: Antje Grothus, 0172/9216643

Route Garzweiler: Annette Funke,  02431/3141 oder 015751301612

Route Hambach: Antje Grothus, 0172/9216643

Route Inden: Susanne Rohs, 0175/8741618

Route Aachen: Gary Evans, 0171/178 7766

 Mehr Infos: http://www2.runforyourlife.nu/de/uber-run-for-your-life/, http://bündnis-gegen-braunkohle.de/run-for-your-live/,

PRESSEMITTEILUNG vom 15.11.2015

Weltgrößte Klima Performance durchquert das Rheinische Braunkohlenrevier

Klimalauf „Run For Your Life“ startete letzten Montag in der Arktis in Richtung Klimagipfel in Paris

Kiruna – Erkelenz – Paris, 15.11.2015

Letzten Montag ist der Staffellauf „Run for your life“ (RFYL)in Kiruna in Nordschweden gestartet und wird am 29. November anlässlich des Klimagipfels in Paris eintreffen.  Dabei wird statt eines Staffelstabes ein Stein, ein Symbol des indigenen Volkes der Sami, von mehr als 1000 Läufer_innen 4500 km in 20 Tagen quer durch Europa getragen. Mit kurzen Statements erzählen die Läufer_innen, warum und wie sie gegen den Klimawandel aktiv sind. Am 27. November wird der Lauf auch durch das Rheinland führen. Neben anderen klimabewegten Einzelpersonen werden sich auch die „Perspektive für Holzweiler“, der „Klimatisch Erkelenz“ und der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) daran beteiligen.

Am 30. November beginnen in Paris die Klimaverhandlungen. Die Klimabewegung blickt dem Gipfel skeptisch entgegen, denn die zu erwartenden Ergebnisse werden nicht ausreichen, einen sich selbst beschleunigenden Klimawandel abzuwenden. Deswegen können Menschen in zahlreichen Aktionen selber aktiv werden. Mit dem „Run for your life“ werden mehr als 1000 Läufer_innen in ihren Statements erzählen, warum und wie sie sich engagieren, um den Klimawandel aufzuhalten. Die Botschaft der ersten Läuferin Jenni Laiti, einer Künstlerin von der indigenen Gruppe der Sami, lautet: „Wir können nicht länger warten. Die Zeit etwas zu verändern ist heute und es wird keine Veränderung ohne Protest geben – also sei widerständig, schütze, reagiere, mobilisiere und fordere heraus. Wie die Welt in Zukunft sein wird, hängt von uns ab, hier und jetzt.“

Kiruna ist ein symbolträchtiger Startpunkt dieses Laufs. Die Stadt liegt nördlich des Polarkreises, in der Provinz Lappland,  und entstand als Siedlung für das gleichnamige Eisenerzbergwerk. Damit die unter der Stadt liegenden Vorkommen abgebaut werden können, wird sie bis 2040 komplett um fünf Kilometer nach Osten verlegt, also umgesiedelt. Das indigene Volk der Sami leidet schon jetzt akut unter den Folgen des Klimawandels.

Das Rheinische Braunkohlenrevier trägt mit seinen Kraftwerken ebenfalls zum Klimawandel bei. Der Abbau der Kohle vertreibt auch hier Menschen aus ihrer Heimat und belastet die Tagebaurandgemeinden in vielerlei Hinsicht. Dagegen möchten die Läufer_innen ein Zeichen setzen.

Dirk Jansen kämpft mit dem BUND seit nunmehr 30 Jahren politisch gegen den Braunkohlentagebau Garzweiler II und für die Energiewende: „Für mich ist kein größerer Eingriff in die Natur, die Kulturlandschaft und das Klima vorstellbar als die Förderung und Nutzung von Braunkohle. Braunkohlentagebaue zerstören Feld, Wald und Gewässer, zeitigen Ewigkeitsschäden großen Ausmaßes und ruinieren durch die ineffiziente Nutzung der Kohle in antiquierten Kraftwerken das Klima. Das muss gestoppt werden!“

In besonderer Weise betroffen ist Norbert Winzen aus Keyenberg: „Meine Familie muss nach über 60 Jahren nun zum zweiten Mal dem gleichen Tagebau weichen. Und zum zweiten Mal wird ein wunderschöner alter Bauernhof als Familienmittelpunkt zerstört.“ Der Musiker der Erkelenzer Band beets’n’berries und früher aktiver Wettkampfläufer ist in Keyenberg nach wie vor fest verwurzelt. Er läuft beim RFYL auf seiner alten Trainingsstrecke, weil er nicht einsieht, dass für eine umweltzerstörende, auf Sicht endliche Tagebaupolitik von RWE Power er und seine Familie die Heimat verlieren.

Auch der Kuckumer Hans Josef Dederichs, grüner Ratsherr und langjähriger Vorsitzender der Bürgerinitiative STOP  RHEINBRAUN, läuft beim RFYL um aufzuzeigen, welch wunderschöner Fleck Heimat durch den Tagebau für alle Zukunft unwiderruflich zerstörtwird.

Zusammen mit weiteren Läufer_innen aus der Region werden sie damit Teil des europäischen Projekts „RUN FOR YOUR LIFE“.

Klimabewegte Menschen sind eingeladen mitzumachen.

Anmeldung unter http://runforyourlife.nu/en/participate/ ; deutschsprachige Informationen unter  www.runforyourlife.nu/de/. Rückfragen an klimabewegt@posteo.de

Pressefotos: http://mediabank.riksteatern.se/blog/tag/run-for-your-life

Trailer: https://www.youtube.HYPERLINK „https://www.youtube.com/watch?v=yx65zyFJFy0″com/watch?v=yx65zyFJFy0