Sonstige

helmstedtNeben der Lausitz, dem Mitteldeutschen Revier und dem Rheinland wird  Braunkohle noch in nennenswertem Umfang im Helmstedter Revier gefördert. 2014 lag die Fördermenge bei 1,8 Mio. t. Der letzte dort verbliebene Tagebau Schöningen wird allerdings 2017 auslaufen. Die Helmstedter Kohle dient der Versorgung des Kraftwerks Buschhaus (392 MW). Nach dem Auslaufen des Tagebaus soll dieses Kraftwerk durch Lieferungen aus dem Mitteldeutschen Revier versorgt werden. Die Helmstedter Revier GmbH (HSR) ist eine 100%ige Tochter der MIBRAG.

Bis 2003 wurde daneben auch in Hessen und Bayern noch Braunkohle gefördert.

Das Nordhessische Braunkohlerevier rund um Kassel wies eine lange Braunkohlebergbau-Tradition auf. Ab dem 18. Jahrhundert wurde dort Braunkohle – zum Teil sogar untertägig – gewonnen. Auf der Zeche Hirschberg bei Großalmerode wurde am 30. Juni 2003 die letzte Kohle gefördert.

Doch auch andernsorts lagert Braunkohle – so zum Beispiel auch in Mecklenburg-Vorpommern.

Im Jahre 1928 stieß man erstmals auf Diatomeenkohle in der Griesen Gegend rund um das Städtchen ► Lübtheen (Landkreis Ludwigslust). Bei diesem Typ Braunkohle handelt es sich um eine braunschwarze Ablagerung in Tiefen von 40 bis 400 m, die sich vor ca. 6 bis 8 Millionen Jahren gebildet hat. Die bei der Verbrennung der Diatomeenkohle anfallende Asche ist unreine Kieselgur. Die minderwertige Kohle hat aufgrund des hohen Wassergehaltes einen nur sehr geringen Heizwert (ca. 50 Prozent Im Vergleich zu Kohlevorkommen in Mitteldeutschland und im Lausitzer Revier) sowie einen extrem hohen Aschegehalt. Jedoch weckt gerade das Verbrennungsprodukt, die Asche der Diatomeenkohle, Begehrlichkeiten der Privatwirtschaft, läßt sie sich doch als Filterstoff bzw. Katalysatorträger im Verbund von Aktivkohle mit Kieselgur sowie als Rohstoff für hochwertige keramische Werkstoffe, wie sie in der Luft- und Raumfahrttechnik Verwendung finden, verarbeiten.

 

karte lübtheenDie Erkundung der Lagerstätte war in der DDR bereits weit fortgeschritten. Wollte man Anfang der 1980er Jahre den Braunkohletagebau noch aufschließen, wurde die Erkundung Mitte/Ende der 1980er Jahre einstweilen eingestellt und der Beginn der Aufsuchung zunächst  zurückgestellt. Bis 1989 hatte die Erforschung über 30 Millionen DDR-Mark verursacht. Lediglich die Wende 1990 verhinderte  eine planmäßige Aufschließung des Tagebaus. Das Braunkohlenvorkommen wird auf bis zu 19 Milliarden Tonnen geschätzt.

Seit April 2005 kämpft der Verein „Bürgerbewegung Braunkohle-nein e.V.“ als erste, größte und bedeutendste Bürgerinitiative er Region gegen den Braunkohletagebau und für eine lebenswerte Zukunft in der Griesen Gegend.