Dorffest für die Erhaltung von Atterwasch am 31. Oktober

Unter dem Motto „Reformation jetzt“ feiert das vom Braunkohle-Tagebau bedrohte Atterwasch (Landkreis Spree-Neiße) am Reformationstag, 31. Oktober 2016, wieder sein Dorffest. Das einladende Bündnis für Heimat und Zukunft in Brandenburg bezieht sich dabei auf die These des Wirtschaftswissenschaftlers Christian von Hirschhausen, die Energiewende sei die Reformation des 21. Jahrhunderts, und fordert „eine grundlegende Erneuerung der brandenburgischen Energiepolitik, die die Zerstörung weiterer Dörfer, Äcker, Wiesen und Wälder verbindlich ausschließt“.

 Um 10 Uhr beginnt die Veranstaltung in der über siebenhundert Jahre alten Feldsteinkirche von Atterwasch mit einem Gottesdienst zur Bewahrung der Schöpfung, den der langjährige Pfarrer Mathias Berndt hält. Anschließend wird ein Film über die zu DDR-Zeiten unter großen Mühen errichtete Kerkwitzer Kirche gezeigt, mit dem das ebenfalls vom Tagebau bedrohte Nachbardorf nächstes Jahr am offiziellen Stationenweg des Reformationsjubiläums teilnehmen wird. Gegen 11.30 Uhr können die Besucher sich bei Bratwurst, Schmalzstullen, Kürbissuppe und warmen Getränken stärken, die von der Freiwilligen Feuerwehr und den Landwirtschaftsbetrieben angeboten werden.

 Als Höhepunkt des Dorffestes geplant ist ein Podiumsgespräch über den Strukturwandel in der Lausitz – ohne neue Tagebaue – an dem Wirtschaftsminister Albrecht Gerber, EHP-Eigentümer Daniel Kretinsky, Grüne-Liga-Sprecher Rene Schuster und die aus Atterwasch stammende Kreistagsvorsitzende Monika Schulz-Höpfner teilnehmen sollen. Während die beiden letztgenannten Teilnehmer bereits zugesagt haben, steht die Antwort von Gerber und Kretinsky noch aus. „Wir sind gespannt, wie ernst die Landesregierung und EHP den angekündigten Dialog mit den betroffenen Dorfbewohnern nehmen“, sagte Bauernbund-Geschäftsführer Reinhard Jung, der das Podiumsgespräch moderieren wird.

 Als weitere Gäste erwartet werden Anna Dziadek von der erfolgreichen Bürgerinitiative gegen den geplanten Tagebau Gubin in Polen und Dagmar Schmidt, Vorsitzende des Vereins Lausitzer Perspektiven. Am Nachmittag klingt das Dorffest bei Kaffee und Kuchen aus und es besteht Gelegenheit, sich in geselliger Runde über die nächsten Aktionen zur Verteidigung der Heimat zu verständigen.

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